Gedanken zur Musik

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Als Künstler bin ich immer auf der Suche – nach Erkenntnis und Wahrheit, nach Wissen über einen Komponisten und dessen musikalische Schöpfungen und schließlich nach Inspiration in der Musik. Die großen Komponisten haben uns Tonschöpfungen hinterlassen, deren Inhalt immer wieder neu zum Leben gebracht werden will. Dabei besteht ihr Wert nicht darin, sich aus einer Art Verpflichtung vor großen Namen heraus mit ihnen zu beschäftigen. Im Gegenteil Vielmehr lautet für mich die Frage, die uns dieses Werk, dieser Komponist stellt Was habe ich heute, mit und trotz all der Erfahrungen und Wirrungen aktueller und historischer Strömungen zu sagen

Bei der Interpretation einer Komposition steht für mich an erster Stelle der Respekt vor dem Werk. Dabei begebe ich mich als Interpret in die Rolle des Suchenden und strebe danach, der inneren Aussage eines Werkes so nahe wie möglich zu kommen. Dies bedeutet für mich als Interpret erst einmal eine demütige Haltung vor dem jeweiligen Stück Musik. Dies schließt eine eigenständige und emanzipierte Interpretation allerdings nicht aus – im Gegenteil, es ermöglicht eine Darstellung, die in der steten Auseinandersetzung immer ein dynamischer Prozess bleibt.

So möchte ich mit meinem Spiel – frei nach Mahler – nicht die Asche anbeten, sondern das Feuer der Musik bewahren.


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