
ROBERT SCHUMANN – EINE PIANISTISCHE VERNEIGUNG
Werde ich Schriftsteller, werde ich Pianist, oder werde ich Komponist? Letztlich fiel für Robert Schumann die Entscheidung zu Gunsten des Letzteren aus. Unser Glück, denn so wurde der Nachwelt ein unglaublicher Schatz an mit- und herzzerreißender Musik voller Poesie geschenkt. „Licht senden in die Tiefe des menschlichen Herzens“ – das sei des Künstlers Beruf dachte Schumann. Hochbegabt und hochsensibel betätigt er sich als Erforscher der geheimsten Seelenregungen seiner intensiven Gefühlswelt, erfüllt von Leiden und Leidenschaft. Befeuert wurde seine schöpferische Kraft durch die sich entwickelnde Beziehung zu Clara Wieck. Von vielerlei wechselvollen Hindernissen begleitet wird jene schließlich als eine der großen romantischen Liebesgeschichten in die Musikgeschichte eingehen. Als künstlerische und lichtsendende Frucht dieser extrem spannungsgeladenen Zeit können wir uns an Klavierwerken voll überbordender Kreativität und Musizier- und Lebenslust erfreuen.
VISION // Freitag, 23. Mai 2025 19.30 Uhr / EW-Saal Passau //
Kreisleriana op.16 / Gesänge der Frühe op.133 / Fantasie C-Dur op.17
„VISION“ lautet der Titel eines vielgestaltigen Konzertabends, mit dem ich mein dreiteiliges musikalisches Porträt Robert Schumanns abschließen möchte. Wie unter einem Brennglas werden in den Stücken dieses Konzertes die unterschiedlichen Facetten des Komponisten sichtbar: da sind sein unbändiger Ideenreichtum, seine Gestaltungskraft und seine Passion und tiefe Liebe zu Clara. Da sind aber auch jene Momente, in denen Trugbilder und Ängste seinen Geist trüben und sich die Grenzen zwischen Genie und Wahnsinn gefährlich auflösen.
Eröffnet wird das Konzert mit den Kreisleriana op.16, acht Fantasien, die Schumann in einem Zustand verzweifelter Sehnsucht nach seiner Clara komponierte und die fraglos zu den inspiriertesten und berührendsten Werken des Komponisten zählen. Leidenschaftlich drängend und von melancholischem Grundton getragen, ziehen die Stücke eindringlich in ihren Bann.
Mit den „Gesängen der Frühe“ op.133 folgt ein faszinierendes Spätwerk Schumanns, das eine quasi religiöse Atmosphäre ausstrahlt und der Welt enthoben erscheint. Das Herannahen des Morgens und die Ahnung des Lichts werden hier gleich einem zarten musikalischen Aquarell beschrieben und poetisch ausgedeutet.
Packender Schlussstück des Abends ist die Fantasie op.17 C-Dur, ein dreisätziges Meisterwerk und eine hingebungsvolle Liebeserklärung an Clara. Nach dem dramatischen ersten Satz ertönt ein hoch virtuoser und rhythmisch markanter Triumphmarsch, bevor das Finale mit sanglicher Melodik das von Clara selbst als „wunderherrlich“ bezeichnete Werk beschließt.
Kartenreservierung (25€/15€) unter +49 (0) 176 84547944 oder info@walchshaeusl.eu